Sa, 21.03.2020Gedanken zum Konzert an Bachs 335. Geburtstag am 21. März, das nicht statt gefunden hat .....

Liebe Sängerinnen und Sänger,

anlässlich unseres für heute geplanten Geburtstagskonzertes zum 335. Geburtstag von Johann Sebastian Bach sende ich euch ein Orgelstück, das ich heute für euch gespielt hätte. Diese Aufnahme entstand am 26. Juni 2019 an der Welte-Orgel der Adelhauser Klosterkirche in Freiburg. Es war der heißeste Tag des Jahres und trotzdem kamen siebzig Zuhörer.
Eingeladen worden war ich, weil ich im Rahmen meiner Forschung einen Artikel in Ars Organi veröffentlicht habe, der sich mit der Wiedergabe Alter Musik auf romantischen Orgeln beschäftigt. 2016/17 wurde das 1930 erbaute Instrument restauriert. Die Orgel ist eine Perle, auf der ich eine Perle Johann Sebastian Bachs wiedergebe. Ich hoffe, dass mein Gruß uns ein wenig verbinden kann. Und vielleicht vermag er ein wenig die zu trösten, die in Angst und Sorge sind.
Bach hat die Choralstrophe tief empfunden in allen Texteinzelheiten ausgedeutet. Alles woran ich glaube, kann ich in seinen Klängen weiterempfinden. Und es wird in mir endlich einmal ganz still, wenn ich mich darauf einlasse.
 

O Mensch, bewein dein Sünde groß,
darum Christus seins Vaters Schoß
äußert’ und kam auf Erden;
von einer Jungfrau rein und zart
für uns er hier geboren ward,
er wollt der Mittler werden.
Den Toten er das Leben gab
und tat dabei all Krankheit ab,
bis sich die Zeit herdrange,
dass er für uns geopfert würd,
trüg unsrer Sünden schwere Bürd
wohl an dem Kreuze lange.
 

Das Programmheft für heute trug die Überschrift „Die Musik meines Vaters hat höhere Absichten, sie soll nicht das Ohr füllen, sondern das Herz in Bewegung setzen.“ Carl Philipp Emanuel Bach

In der Hoffnung, dass wir uns zur Erfüllung dieses Mottos bald wiedersehen, sende ich euch
herzliche Grüße
und hier mein Orgelstück
Karin Gastell, Kantorin